Nach zwei Jahrzehnten als evangelische Pfarrerin von Schwarzenfeld geht Heidi Gentzwein in den Ruhestand. In einem feierlichen Gottesdienst in der vollbesetzten Christuskirche wird ihr Dank gesagt. Die Besucherzahl des Abschiedsgottesdienstes in der evangelischen Christuskirche war Samstagnachmittag so groß, dass die Plätze im Gotteshaus kaum ausreichten. "Ich habe mich immer als Mutter der Kirchengemeinde gefühlt", versicherte Heidi Gentzwein schmunzelnd, "aber jetzt bin ich dann wohl die Oma".
Unter den vielen Menschen, die der scheidenden Pfarrerin die Aufwartung machten, befanden sich Landrat Thomas Ebeling und die Bürgermeister Peter Neumeier (Schwarzenfeld), Hans Prechtl (Stulln), Michael Wilfahrt (Schwarzach), sowie der Zweite Bürgermeister von Schmidgaden, Andreas Altmann. Als Repräsentant der katholischen Pfarrerei war Pfarrvikar Christian Ogu mit einem Mitbruder gekommen; und auch der frühere Schwarzenfelder Pfarrer Heinrich Rosner ließ es sich nicht nehmen, der überzeugten Ökumene-Verteidigerin Heidi Gentzwein alles Gute für den neuen Lebensabschnitt zu wünschen. Anwesend war auch eine Delegation der Johanniter, denen sich die Pfarrerin verpflichtet fühlt.
In ihrer Predigt ging Heidi Gentzwein auf Ereignisse ihrer zwanzig Jahre als Pfarrerin in Schwarzenfeld ein, sowohl baulicher als auch seelsorgerlicher Art. Wobei die letzte Baumaßnahme erst zwei Wochen zurückliegt - der Kirchturm wurde neu gestrichen. "In dieser langen Zeit hatte ich ungefähr 600 Kasualien, also Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen", hat sie nachgerechnet. Ihre Arbeit begriff sie dabei im Sinne Luther als die eines Sämanns: "Eine Pfarrerin ist wie eine Gärtnerin, die ein kleines Paradies schafft, wo Gott wohnen kann." Gentzwein ermunterte die Besucher, "den Glauben im Alltag zu leben". Mit Bezug auf die Kirche betonte sie, "Kirche ist das, was wir daraus machen: Wir alle sind Kirche".
Von einem "langen und unglaublich reichen Berufsweg" sprach Dekanin Ulrike Dittmar, die das Ehepaar Heidi und Werner Gentzwein segnete und entpflichtete. Sie war uns ist eine Institution im Dekanat.
Heidi Gentzwein ist in Nürnberg als Heidi Söhnlein geboren und besuchte nach der Grundschule das Gymnasium an der evangelischen Wilhelm-Löhe-Schule in Nürnberg. Von 1978 bis 1984 studierte sie evangelische Theologie in Erlangen. Anschließend war sie im Vikariat in Nabburg/Pfreimd beim damaligen Pfarrer Hupfer. Bis 2004 arbeitete sie 18 Jahre als Krankenhausseelsorgerin in Amberg und war ehrenamtliche Mitarbeiterin in der evangelischen Gemeinde Schwarzenfeld. Seit 2004 war Heidi Gentzwein Pfarrerin in Schwarzenfeld. Die Gemeinde erstreckt sich von Fensterbach bis Altendorf und von Nabburg bis Schwandorf.
Text: Thomas Dobler