Reformationsjubiläum in Zábreh (Tschechische Republik)

Jubiläum 2017 Ostmärhen
Bildrechte Dekanat Sulzbach-Rosenberg

Ein besonderer Gottesdienst zum diesjährigen Reformationsjubiläum fand Anfang Oktober in Zábreh statt. So wie auch in Deutschland die Festlichkeiten zum 500. Jahrestag der Reformation im Zeichen der Versöhnung zwischen evangelischer und katholischer Kirche standen, feierten auch hier Lutheraner, Hussiten und Reformierte gemeinsam Gottesdienst. Neben Pfarrer Stejskal, Prädikantin Eva Urbanova und Pfarrer Jan Hudec aus der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder fanden sich Pfarrer Prichystal von der Tschechoslowakischen hussitischen Kirche und Pfarrer Daniel Midriak aus der Slowakei von der Evangelischen Kirche des Augsburger Bekenntnisses zu diesem besonderen Ereignis ein. Durch seine Teilnahme zeigte Pfarrer Dr. Roland Kurz die Verbundenheit des Dekanats Sulzbach mit den Böhmischen Brüdern, die aus der Partnerschaft mit dem Ostmährischen Seniorat entstanen ist.

Eröffnet wurde der ökumenische Gottesdienst mit den feierlichen „Kirchenhits“ „Großer Gott wir loben dich“ und „Ein feste Burg ist unser Gott“. Die Lesung aus Rö 3,21-28, … So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben, erinnerte die Gemeinde an den Kernsatz von Luthers reformatorischer Entdeckung. Pfarrer Dr. Kurz hielt die Festpredigt über Mt 10,26-33. Hier erhält die Gemeinde die Zusage „Fürchtet euch nicht!“. Dies gilt auch in schwierigen Zeiten, das betonte Kurz und schlug den Bogen von der Zeit der Christenverfolgung zu Luther. Er erinnerte an die pausenlosen Bemühungen des Mönchs Martin Luther, Gott positiv zu stimmen, sich Gottes Gnade zu sichern. Erst die Entdeckung in Rö 3,28 verschaffte ihm Erleichterung, Gott schenkt uns Menschen seine Gnade, wir müssen nur darauf vertrauen. „Jeder kann sich auf die Gnade Gottes verlassen. Diese Botschaft geht seit 500 Jahren um die Welt. Fürchtet euch nicht, denn Gott kennt euch genau, ihm braucht ihr nichts vorzumachen“, betonte der Prediger.

Als Erinnerung an diesen Festgottesdienst wurde danach vor der Kirche feierlich eine Linde gepflanzt. Alle halfen bei dieser Aktion gerne mit, die Gemeinde, die Pfarrer und auch der Bürgermeister von Zábreh.

Pfarrer Kurz und Pfarrer Midriak rundeten den festlichen Tag durch zwei Vorträge ab, in denen sie jeweils ihre Sicht auf aktuelle Entwicklungen im Zuge der Reformation darlegten. So wie auch der gesamte Tag im Zeichen der Ökumene stand, bemühen sich zurzeit alle Christen um die Betonung der Gemeinsamkeiten und nicht der Unterschiede. Wir glauben an den einen Gott – das verbindet uns.

Johanna Groh